Albert Ballin
Der Weg ist das Ziel. Unter diesem Motto lässt sich die Philosophie der Kreuzfahrt zusammenfassen. Es geht um das Erlebnis Schiff, darum, den Wind und die Wellen zu spüren, an Bord jede Annehmlichkeit zu genießen und dennoch weit entfernte Sehnsuchtsziele zu erreichen. Das war auch in den Anfängen der Kreuzfahrt nicht anders. Albert Ballin, Generaldirektor der Hamburger HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktiengesellschaft), erfand diese Reiseform eher aus einer Notlage heraus. In den kalten Jahreszeiten wurden aufgrund schlechter Wetterbedingungen die Transatlantik-Passagen deutlich weniger gebucht. Statt die Schiffe in der kalten Jahreszeit ungenutzt im Hafen liegen zu lassen, kam Ballin 1891 die Idee, im großen Stil Vergnügungsreisen anzubieten. Das erste Schiff, das Albert Ballin für eine Kreuzfahrt charterte, war die “Auguste Victoria”, die Hamburg in Richtung Mittelmeer verließ. Diese sogenannten „Bildungs- und Vergnügungsfahrten“ erfreuten sich bei den elitären und vermögenden Kreisen großer Beliebtheit und die Nachfrage stieg. So vergab Ballin bereits acht Jahre später den Auftrag zum Bau eines Luxusliners an die hiesige Werft „Blohm und Voss“. Kreuzfahrten waren „en vogue“ – und sind das heute auch wieder. Zum Glück aber nicht mehr nur für die oberen Zehntausend.