250 Jahre Bürgerengagement – Patriotische Gesellschaft feiert Jubiläum

Am 11. April 1765 konstituierte sich im Börsensaal die „Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Manufacturen, Künste und Nützlichen Gewerbe“, schon bald nur Patriotische Gesellschaft genannt. Zu ihren Gründungsmitgliedern gehörten der Theologe Hermann Samuel Reimarus und dessen Sohn, der Mathematiker Johann Georg Büsch und der Baumeister Ernst Georg Sonnin – insgesamt zehn Hamburger Gelehrte und Kaufleute.
Diese Gesellschaft wünschte das Gemeinwohl Hamburgs in privater Initiative zu fördern, unabhängig von der Stadtverwaltung, die nach Ansicht der Gesellschaftsgründer nicht in ausreichendem Maß dazu in der Lage war. Vielmehr sollte die private Aktivität angeregt werden der Zügellosigkeit der Sitten entgegenzuwirken und das Gemeinwesen zu erhalten und unterstützen. Das bedeutete eine starke Mobilisierung des Bürgertums als einer eigenständigen Kraft, nicht ganz zufällig zwanzig Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution.
In der Folge bemühte sie sich um die Betreuung der Armen, die Pflasterung und Beleuchtung der Straßen, die Einführung des Blitzableiters. Sie gründeten die erste Sparkasse in Europa, die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen sowie die Schule für Kunst und Gewerbe, Vorläuferin der heutigen Hochschule für bildende Künste.
Zu den neueren Aktivitäten zählt die Mitgründung der Obdachlosenzeitung „Hinz&Kunzt“ 1993 und die Vergabe von Stipendien an sozial Benachteiligte.
Pünktlich zum Jubiläum konnte ein großer und wichtiger Abschnitt der Sanierungsarbeiten des seit 1923 unter Denkmalschutz stehenden Backsteingebäudes an der Trostbrücke abgeschlossen werden.
Unter dem Motto “Machen, was Hamburg gut tut“ wird in diesem Jahr mit einem umfangreichen Festprogramm zurückgeblickt auf 250 Jahre bürgerschaftliches Engagement. 

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