Wer bisher noch keine Zeit hatte, sich die Sonderausstellung „Hamburg Süd“ im Internationalen Maritimen Museum anzuschauen, sollte das dringend nachholen. Denn sie ist auch ein Stück Hamburger Geschichte. Die Ausstellung befasst sich mit der gleichnamigen Reederei, die im vergangenen Jahr 150 Jahre alt wurde.
Die spannende Geschichte dieser Hamburger Reederei steht beispielhaft für alle Entwicklungen der modernen Handelsmarine. Das Museum präsentiert die Geschichte der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft Eggert & Amsinck, wie die Hamburg Süd ursprünglich hieß, nach Aufarbeitung des Archivs der Reederei. Für die Ausstellung sind einzigartige Exponate aus der ganzen Welt ins Maritime Museum gelangt.
Vom Rödingsmarkt in die Welt
Die Ausstellung zeigt die Anfänge dieser legendären Reederei, die ursprünglich ihren Sitz in einem Barockbau am Rödingsmarkt 2 hatte, und beschreibt ihren faszinierenden Werdegang in etlichen Exponaten. So brachte die Hamburg Süd erstmals wichtige menschliche und kommerzielle Verbindungen zwischen Europa und Südamerika auf den Weg. In der goldenen Ära der Ozeanriesen nämlich entdeckten auch betuchte Hamburger den Reiz einer Fahrt mit dem Schiff zu unbekannten Ländern wie etwa Brasilien.
Da ist es auch kein Wunder, dass es schon „anno dunnemals“ Werbe-Aktionen gab, die einen Urlaub an exotischen Zielen zum Inhalt hatten. Im Internationalen Maritimen Museum ist eine Vielzahl dieser spannenden Plakate zu sehen.
Doch im Vordergrund dieser Ausstellung stehen natürlich die Schiffe. Die erste Flotte der Hamburg Süd bestand aus den Schiffen „Rio“, „Santos“ und „Brasilia“, später folgten dann legendäre Schiffe wie die Cap Polonio mit ihrem ebenso legendären Kommandanten Ernst Rolin, der die Cap Polonio oder später die Cap Arcona befehligte.
Wo Luxus und Technik sich trafen
Was vor allem in der goldenen Zeit der Ozeanriesen auffällt, ist der Luxus unter Deck. Ganz gleich, ob Rauchersalon, Foyer oder Schwimmbad – hier wurde alles mit viel Prunk und Opulenz gestaltet.
Neben dieser Epoche widmet sich die Sonderausstellung im Internationalen Maritimen Museum auch der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als die Santa Ursula, die 1950 vom Stapel lief, eine neue Ära in der Reederei einläutete. Auch die legendäre Cap San Diego, die als Stückgutfrachter unterwegs war, zählt zu dieser Epoche.
Angereichert werden die Exponate in der sehenswerten Ausstellung auch durch Fotoalben mit Reiseerzählungen verschiedener Passagiere und Zeitzeugen, Audio- und Videomaterial.
Internationales Maritimes Museum
Koreastraße 1, Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr.