Es ist doch so: Selbst in Italiens Kur-Oasen wie Abano oder Montegrotto Terme gibt es jetzt keine Garantie für schönes Wetter. Lieber gleich nach Hamburg, heißt die Devise auch für den November – warum in die Ferne schweifen? Bleib im Lande und pflege dich redlich!
Gleich zwei türkische Hamams hat die Stadt zu bieten, das ältere in der Feldstraße 39 am Heiligengeistfeld, das neuere in der Seewartenstraße 39 hoch über dem Fischmarkt. Der Kunstkenner hat jetzt Jean-Auguste Ingres‘ Bild „Das türkische Bad“ (1863) mit den üppigen nackten Damen vor Augen, aber in Wahrheit geht es im Hamam deutlich weniger schwülstig zu. Und im Zweifel getrennt nach Geschlechtern, getreu der uralten orientalischen Tradition. Nach heißen und kalten Güssen, Hautpeelings, Reinigungen und Massagen durch kräftige Bademeister verlässt der Gast nach ausgedehnten Ruhephasen das Dampfbad (fast) wie neu geboren.
Wer im Sommer untertauchen will, hat Hamburgs zahlreiche Freibäder zur Verfügung, aber auch in der kalten Jahreszeit kann der Besucher ohne Frost und Frust das Wasser genießen – das stadteigene „Bäderland“ betreibt Wellness- und Saunaeinrichtungen in vielen Stadtteilen, und in deren Hallen- und geheizten Außenbecken bleibt kein Wunsch trocken…
Drei der Einrichtungen bieten an speziellen Abenden romantische Kerzenlichtbäder bei klassischer Musik an – das Holthusenbad, (U-Bahn Kellinghusenstr.), das MidSommerland (Harburg, Außenmühlenteich) und die Bartholomäus-Therme (Bartolomäusstr., Barmbek-Süd).
Über die Stadt verteilt in zehn Bädern laden ganze Saunalandschaften – auch am Wochenende – zur Entspannung ein, deren Verwöhnangebote sich an finnischen, römischen, russischen oder fernöstlichen Vorbildern orientiert – bis zu 95 Grad heiß und je nach Geschmack und Kondition endlos genießbar. Aufgüsse jeder Art sorgen für „heiße Luft“ der besonderen Klasse – Eukalyptus, Kamille, Honig oder Blüten geben Haut und Seele das gewisse Gefühl. Immer wieder finden Ruhelose ihre Freu(n)de in der Mitternachtssauna, die so entspannend wirkt, dass hinterher jeder schläft wie in Abrahams Schoß.
Das gewisse Etwas sucht wohl derjenige, der sich in einigen der Bäder – nach den offiziellen Öffungszeiten – hüllenlos zu Wasser lässt; das FKK-Schwimmen erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Weibliche Wesen mit größerer Zurückhaltung haben ihre ungetrübte Freude an den reinen Frauenschwimm- und -saunatagen, an denen die Männer draußen bleiben müssen.
Infos unter:
https://www.baederland.de