Schön, wenn man auch mal Pech hat – Einen Tisch in der BRIDGEBAR reserviert und Hamburg hüllt sich in dichten Nebel

Der ganz große Ansturm auf die Elbphilharmonie ist mittlerweile etwas abgeebbt, es wird Zeit, dass ich jetzt auch mal mit unserem hanseatischen Edelklangkörper auf Tuchfühlung gehe. Der Plan: Auf in die Hafencity, den atemberaubenden Hafenblick von der Plaza-Ebene, in der eleganten Atmosphäre der WESTIN Hotelbar, THEBRIDGEBAR, genießen. Guter Plan!
Tisch-Reservierung für 2 am Freitagnachmittag und Hamburg steckt im fettesten Nebel des Jahres, das nennt man wohl Pech, tschüß atemberaubender Blick…

Aber hallo Bar! Mangels Fernsicht lassen wir genüsslich das Ambiente der brandneuen Bar auf uns wirken. Elegant und hell, edel und einladend. Die Atmosphäre des Neuen ist noch spürbar, es herrscht ein entspannter Optimismus. Wir haben keine Eile, wir fühlen uns wohl in diesem kosmopolitischen Flair.
Wenn der Nebel für trüben Blick sorgt, denn soll uns nun ein wenig Luxus entschädigen. Wir machen es uns bequem in den schönen Clubsesseln und schlürfen Madame Pompadour, eine gehaltvolle Kaffeespezialität mit Kakao, Zimt, Kardamom und Sahne. Für meinen Geschmack zu schokoladig, aber köstlich ist die süße Madame trotzdem.

Sehr freundlich, offen, umsichtig und zuvorkommend – die Bar-Crew macht einen großartigen Job. Weder die schnell behobene Störung der Beleuchtung, noch der zwischenzeitlich aufkommende Gäste-Andrang, ganz bestimmt auch nicht unsere Hummer-Hotdog Bestellung, bringen das souveräne Team aus der Ruhe. 

Hummer-Hotdog, sowas war uns bis dato unbekannt, klingt verführerisch und luxuriös, ist also heute genau die richtige Wahl. Im Hotdog-Brötchen liegt äußerst appetitlich angerichtet eine knackig-zarte Hummer Weißwurst mit etwas Orangen Fenchel Salat und Safran-Aijoli. Ein grandioses Geschmackserlebnis – sensationelle Komposition. Das Gaumenglück de luxe ist leider viel zu schnell höchstgenüsslich verspeist, für mich hätte das Hummer-Hotdog gerne größer sein können.
Zu diesem köstlichen Snack darf sich noch ein gepflegtes Bier gesellen. Ich wähle ein Craftbeer. Das rauchige, fast schwarze Porter von Hopperbräu nennt sich „dunkle Macht.“ Irgendwie passend zum dichten Nebel und der einsetzenden Dunkelheit da draußen.

Zwei Fässer auf dem Tresen erwecken meine Neugier. Die sehen nicht bloß nach Deko aus und richtig, der Barkeeper erleuchtet mich: „Das sind unsere Cocktails straight from the barrel. Von uns gemixte Drinks, die 4 Wochen in den Fässern reifen und so ein ganz spezielles Aroma entwickeln.“
Ein Fass enthält den THEBRIDGEBAR Manhattan, mit Kentucky Wisky, Rosé Vermouth und Schokoladen Bitters, das andere Fass ist gefüllt mit dem THEBRIDGEBAR el Presidente. Eine Mischung aus weißen Rum, Rosé Vermouth, Cointreau, Waldbeerenlikör und Bitters.
Da kann man eigentlich nicht widerstehen… aber nein, heute nicht mehr, wir wollen jetzt doch noch raus auf die Plaza. In die nebelige Dunkelheit des Spätnachmittags. Wenn wir schon mal hier sind…

Ohne große Erwartung gehen wir hinaus, mehr Pflicht als Kür. Aber dann werden wir von einer unglaublichen Kulisse überrascht. Der Blick auf die schemenhaften Lichter im Nebel ist überwältigend. So haben wir den Hafen noch nie erlebt. Es ist eine ganz eigene, fast surreale Stimmung. Weitsicht geht sicher anders, aber atemberaubend ist der Blick dennoch. Alles richtig gemacht! Wer hätte das gedacht! Das vermeintliche Pech verwandelt sich in Glück auf der ganzen Linie. Ein wunderbarer Genuss-Aufenthalt in einer feinen, äußerst gastfreundlichen Bar und dazu die umwerfende Nebel-Kulisse des Hafens. Schön, wenn man mal Pech hat.

Dass wir wiederkommen ist bereits beschlossen. Der Barkeeper besteht darauf, dass wir die Barrel aged Drinks probieren. Da wollen wir auf keinen Fall widersprechen. Und mit der Weitsicht könnte es dann ja auch noch klappen. Man muss ja auch mal Glück haben…

Text/Film Cord Schumann

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