©Joachim Hiltmann Jahrzehntelang suchten Archäologen nach dem Ursprung der Hansestadt Hamburg. Anfang des Jahres waren sie sich sicher: Die Hammaburg lag auf dem heutigen Domplatz und ist deutlich älter als bisher angenommen.
Eine Stadt der Händler und Kaufleute, die den Wikingern trotzte, ein Handelsort, der nicht erst durch die Ankunft des Missionars und Bischofs Ansgar im Jahr 832 aufgewertet wurde, geschweige denn von ihm gegründet wurde. Bei Grabungen in den 80er Jahren hatten Wissenschaftler eine Doppel-Kreisanlage gefunden, Reste einer frühmittelalterlichen Befestigung. Man glaubte, dass sie aus dem 6. oder 7. Jahrhundert stamme. Also dachten die Forscher, dass es sich doch nicht um die Hammaburg handeln könnte.
Nun steht jedoch fest, dass tatsächlich ein erstes Befestigungswerk gefunden wurde. Damit ist sicher, dass die Anlage schon vor Ansgars Ankunft bestand. Nach dem Überfall der Wikinger wurde der äußere Ring eingeebnet. „Jetzt haben wir erstmals einen archäologisch belegten zeitlichen Ablauf, der perfekt zu den schriftlichen Quellen passt“, sagte Museums-Chef Rainer Weiss.
Das Archäologische Museum stellt jetzt erstmals in einer Sonderausstellung die früheste Stadtgeschichte umfassend dar und verknüpft historische Überlieferungen mit brandaktuellen archäologischen Grabungsergebnissen, die weit über die lokale stadtgeschichtliche Perspektive hinausgehen. So hat die Hammaburg wohl ausgesehen. © Archäologisches Museum Hamburg, Tim-John Müller