Zwischen 1911 und 1950 schuf das Künstlerehepaar Bossard in der Lüneburger Heide ein einzigartiges künstlerisches Gesamtkunstwerk: die Kunststätte Bossard.
Schon allein die weiträumigen Gartenanlagen mit ihren Skulpturen und überall versteckten Kunstschätzen lohnt den Besuch. Wer aber mehr über Jutta Bossard-Krull und Johann Michael Bossard erfahren möchte, sollte eine Führung mitmachen, in der auch die Privaträume des Künstler-Ehepaars gezeigt werden.
Hier findet man mit dem Eddasaal ein zentrales Element des Bossardschen Schaffens. Wie der Name bereits nahelegt, stand die Edda, also die Sammlung nordischer Götter- und Heldensagen, dafür Pate. Monumentale Gemälde von Johann Bossard schmücken hier die Wände.
Wer genau hinsieht, wird immer wieder auf den Gott Odin treffen, jenen sagenumwobenen Göttervater, der nur ein Auge besaß, weil er das andere für seine Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, geopfert hatte. Eine kleine Kupfertür führt vom Eddasaal in das sogenannte „Urgebraus“. Auch dieser Begriff stammt aus der Edda: Er bezeichnet eine ungeformte Masse, aus der die Welt hervorging. Für den Eddasaal sollte man sich ausreichend Zeit mitbringen: Bis in die kleinste Fläche des Raumes konkurrieren Gemälde, Reliefs und Skulpturen mit Mosaiken und Glasmalereien.
Über einen Durchgang geht es dann in die Privaträume des Ehepaars Bossard, die mit einem weiteren Highlight punkten: dem Erossaal. Auch hier sind die Wände bedeckt mit Malereien, die sowohl nordische als auch antike Mythologien aufgreifen.
Führungen werden im Oktober noch dienstags und donnerstags um 14 Uhr angeboten, ab November mittwochs und sonntags um 12 Uhr.
Anmeldungen unter 0 41 83 / 51 12.