Vom 1. bis zum 11. Juni, zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Brasilien, gibt es auf Kampnagel einen Einblick in die zeitgenössische Kunstszene des südamerikanischen Landes, das sich gerade in einer politisch turbulenten Phase befindet. Welchen Einfluss das u.a. auf die Künstler hat, darüber gibt es in Tanz, Performance und Musik Auskunft, aber auch ganz explizit in Vorträgen des Kollektivs P.A.C.A., einem experimentellen, öffentlichen Labor für Wissensproduktion aus São Paulo oder von dem Queeraktivisten und Hiphopper Fabio Figueiredo aka Shanawara.
Eröffnet wird das Festival mit einem neuen Tanzstück von Lia Rodrigues. Die Choreografin, die seit ihrer Rückkehr aus Paris vor 20 Jahren, ein Studio in der Maré hat, einer der größten und härtesten Favelas von Rio de Janeiro, thematisiert in ihrer neuen Arbeit den Klimawandel.
Der bildende Künstler Daniel Lie, der Teil der innovativen Kunstszene São Paulos ist, richtet eine seiner kybernetischen Installationen aus Mineralien, Pflanzen und verrottendem Obst ein. Das wird nicht nur ein Ausstellungsraum sein, sondern als raumbildende Skulptur auch der Ort, wo während des Festivals Diskurs, Musik und Kunst miteinander in Dialog treten. Mit dabei sind u.a. Musik von Shanawara, der in seinen performativen Konzerten über queere Themen rappt und Karol Conka, die 2014 vom Rolling Stone zu den heißesten Newcomern des Jahres gezählt wurde.
Projeto Brasil, 1.–11. Juni, Kampnagel, Jarrestraße 20, Karten an allen bek. VVK-Stellen
Weitere Infos: http://www.kampnagel.de