Aufruhr in der KLINKER Stube. Im Anfall schwerer Nostalgie meldete ich mich mit Freunden trotz fehlender Vorkenntnisse für einen Kegelabend an. Durch einen unscheinbaren Eingang begibt man sich hinab in katakombenähnliche Kegelwelten. Für schlappe 40 Euro bezieht man 3 Stunden seine exklusive Kegelloge. Hier ist alles wie damals. Mit jedem Wurf spürt man den Geist Ludwig Erhards. Kurz nach Anpfiff schaut der Chef rein, überreicht einem die Speisekarte und gibt letzte sportliche Hinweise. Hin- und hergerissen zwischen Kohlroulade, Kegelschnitzel und Indisch Curry entscheide ich mich für die Gulaschsuppe. Dazu gönne ich mir ein Fläschchen Boujoulais (gut versteckt ganz hinten auf der Karte) und wir lassen die Kugeln rollen. Die bürgerlichen Speisen munden ganz ordentlich. Zum Verdauen noch ein Aquavit. Freuden- und Verzweifelungsschreie der benachbarten Kegelbrüder dringen dumpf zu uns herüber. Charles Aznavour lässt sich auf meinem iPhone gehen. Und als ich Stunden später die Stufen hinauf wieder in der Gegenwart eintauche, bin ich mir sicher – das war großes Kino. Auch wenn das Holi Kino direkt nebenan ist.
Meine Empfehlung an Sie: beim nächsten Kinobesuch einfach mal den Nebeneingang zum Klinker nehmen. Diesen Abend werden Sie nicht vergessen. Ihr