
Sie gehört wahrscheinlich zu den berühmtesten Gebäuden der Stadt: die Fischauktionshalle. Gebaut wurde sie im Stil einer römischen Basilika. Vom Gebäude aus führt eine Brücke zu einem Anleger für acht Schiffsdampfer. Heute ist das prachtvolle Bauwerk auch ein angesagter Ort für Events aller Art.
Schöner wohnen auf hamburgisch? Ganz klar: Eppendorf und Harvestehude. Denn hier hat der gediegene Hamburger alles, was sein Leben bereichert. Die meisten der herrschaftlichen Häuser stammen aus der Gründerzeit, dem Historismus und der Zeit des Jugendstils.

Das Nicolaifleet und die angrenzende Deichstraße zählen dagegen zu den beliebtesten Ecken Hamburgs für Touristen. Denn hier ist eines der tragischsten Kapitel Hamburgs lebendig geblieben: der große Brand von 1842. Denn genau hier, und zwar am Haus des Zigarrenmachers Eduard Cohen, brach am 8. Mai ein Feuer aus, was verheerende Folgen haben sollte. Eine Mischung aus ungünstigen Windverhältnissen und zögerlich getroffenen, teils falschen Entscheidungen sorgte damals dafür, dass sich die Flammen durch mehr als Straßen fressen konnten und 1700 Häuser vernichteten. 50 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 20.000 Hamburger waren obdachlos. Doch die zupackende Art der Hamburger sorgte dafür, dass die Stadt – im wahren Wortsinn – wie Phönix aus der Asche entstand. Schon einen Tag nach dem Brand hatte sich ein Hilfsverein für die Bürger gegründet, neue Pläne für den Aufbau folgten. An der Deichstraße selbst steht bis heute noch ein Ensemble der Bürgerhäuser, die seinerzeit vom Feuer verschont wurden. Interessant ist dabei nicht nur ihre repräsentative Front, sondern auch die Speicher, die aufs Nikolaifleet hinausgehen.

Kennzeichnend für die Bauten, die nach dem großen Brand entstanden, waren klassizistische Formen und Anleihen bei italienischen Städten. Prägend dabei waren die Rundbögen, die vielen Gebäuden ihren südländischen Charme verlieren. Die Alsterarkaden zählen zu der Architektur, die nach dem großen Brand in Hamburg vorherrschte.
Wenn man vom großen Brand spricht, sollte ein Name nicht unerwähnt bleiben: der von Salomon Heine nämlich. Der Bankier, auch als Rothschild Hamburgs bekannt, sorgte nach dem verheerenden Feuer dafür, dass Kaufleute mithilfe günstiger Kredite ihr Geschäft wieder eröffnen konnten.

,Darüber hinaus war Heine bekannt für sein Faible für die schönen Künste – und dazu gehört mit Sicherheit auch das Heine-Haus in Ottensen. Das ließ Salomon Heine um 1832 errichten. Der ovale klassizistische Gartensaal, der nur von der Gartenseite her zu erreichen war, diente dem Hamburger Bankier als persönliches Refugium. Wahrscheinlich hat Salomon dort auch seinen Dichterneffen Heinrich Heine empfangen. Aber auch den Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dieser war ständiger Gast Salomon Heines und übernachtete während seiner Hamburger Aufenthalte stets in Salomon Heines Landhaus in Ottensen.

Auch beim Komponistenviertel zeigt sich Hamburgs Liebe zu den schönen Künsten. Dass die Muse bisweilen seltsame Wege geht, wird rund um die Peterstraße besonders deutlich. Denn hier ließ in den 60er Jahren ein Industrieller namens Alfred Toepfer Fachwerkhäuser neu errichten. Im historischen Stil, aber auf alter Bausubstanz. Allerdings: historisch richtig sind diese Bauten keineswegs. Denn hier lebten früher nicht etwa wohlhabende Kaufleute, wie die Fachwerkbauten suggerieren, sondern arme jüdische Mitbürger. Genau genommen sind die Fachwerkhäuser also historischer Fake. Das macht aber nichts, solange das Ergebnis so gelungen und stimmig ist wie hier.