Hamburg früher – Hammonia

Über dem Rathaus-Portal prangt das Mosaik der Hammonia. © GeorgHH Heil über dir, Heil über dir,
Hammonia, Hammonia!

Schon mal gehört? Das ist der Refrain der Hamburg-Hymne des Komponisten Albert Methfessel von 1828, die bei offiziellen Anlässen in der Stadt verwendet wird. Hammonia ist sowohl die neulateinische Bezeichnung für die Stadt Hamburg, dient aber als bildliche Darstellung einer Frauenfigur seit Anfang des 18. Jahrhunderts der Stadt auch als identitätsstiftende Schutzgöttin. Zahlreiche Vereine, Unternehmen und Produkte führen den Namen und bekunden damit ihre Verbundenheit mit der Hansestadt. Auch im Stadtbild ist die Dame mehrmals anzutreffen: Über dem Rathauseingang ist ein Mosaik angebracht und im Phönixsaal, der dem Hamburger Brand gewidmet ist, findet sich ebenfalls ein Bild der Dame über den Trümmern der Stadt. Seit 2003 thront die von dem deutschen Bildhauer Jörg Plickat neu geschaffene Plastik von Hammonia – begleitet von Europa – an der neu gebauten Brooksbrücke. Ihre Vorgängerin ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Zeitgeschichtliche Bedeutung
erhielt die Hammonia-Hymne in Helmut Käutners berühmten Film „Große Freiheit Nr. 7“. Als in einer Kneipenrunde alle die Hammonia-Hymne anstimmen, bricht Hans Albers sie nach „wie bist du stattlich anzuschauen“ bitter ab. Was nach der „Operation Gomorrha“, den britischen Luftangriffen auf Hamburg von 1943, von der Stadt übrig geblieben war, konnte kaum stattlich genannt werden. Erstaunlicherweise fiel die Szene der damaligen Zensur nicht zum Opfer. Die Hammonia auf der Brooksbrücke. © Jörg Plickat

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