Eine neue Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zeigt Geschichten aus Konzentrationslagern in der Form von Graphic Novels. Zehn zeitgenössische Zeichner:innen aus den Niederlanden, aus Deutschland und Belgien haben Biografien aus drei ehemaligen Konzentrationslagern recherchiert und gezeichnet – dem KZ Neuengamme in Deutschland, der Kazerne Dossin in Belgien und dem Lager Westerbork in den Niederlanden. Die Kazerne Dossin und das Lager Westerbork waren Sammellager, in die die jüdischen Bürger:innen der Niederlande und Belgien vor der Deportation leben mussten.
Die Graphic Novels verdichten komplexe Inhalte auf eine sensible Weise und bilden damit eine zeitgemäße Form der Erinnerung an die NS-Verbrechen. Startpunkt des Graphic-Novel-Projektes war ein achtzig Jahre alter Comic, der in Form einer gezeichneten Geschichte zeigte, was nach der Ankunft eines Deportationszuges in einem Vernichtungslager geschah. Der Comic „Nazi Death Parade“ wurde Anfang 1945 in den USA veröffentlicht, als die meisten Konzentrationslager noch in vollem Betrieb waren. Die Graphic Novels sind gemeinsam mit historischen Objekten und audiovisuellen Dokumenten zu sehen. In der Ausstellung gibt es eine Partizipationsstation, die Besucher*innen motiviert, eigene Zeichnungen anzufertigen.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75 | 21039 Hamburg-Bergedorf
Tel.: 040-428 13 15 00
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.30–16 Uhr Samstag + Sonntag + Feiertage 10–17 Uhr