Kritisch hat Karl Kraus (1874 – 1936) angemerkt: „Das Wort Familienbande hat einen Beigeschmack von Wahrheit“. Bei Caroline Kiesewetter liegt der alte Zyniker allerdings gründlich falsch – bei ihr knüpfen sich dynastische Bande über die Begabung für Musik und alles Künstlerische. Ihr berühmter Onkel Knut jazzt, singt und komponiert vor allem Norddeutsches, Vater Hartmut und Schwester Kathrin betreiben Musikverlage und eine Musikschule, Mutter Marion schreibt erfolgreich Bücher für Gourmets.
Carolines liebste Auftritte nach ihrer Ausbildung am Rose Bruford College for Drama in London fanden in der „Sesamstraße“ statt, wo sie sich in die Herzen der kleinen Zuschauer spielte. Nach zwei Jahren ließ der NDR sie ohne nähere Begründung gehen – die kindlichen Zuschauer wurden nicht gefragt. Es folgten Theaterauftritte in Lüneburg („Die drei Musketiere“), Köln und Düsseldorf und weitere TV-Rollen („Die Rettungsflieger“) und als Oberbürgermeisterin von Lüneburg im Quotenhit „Rote Rosen“ ab 2011. Foto: Dirk Eisermann
Musik liegt ihr genau so im Blut: „Ich packe meinen Koffer“ lautet der Titel ihrer ersten CD mit jazzigen Liedern, zu deren Premiere das Fernsehen in „Rund um den Michel“ ein Porträt der vielseitig Begabten sendete. Ins Ohr gehen auch ihre Hörbücher („Alice im Wunderland“, „Brüderchen und Schwesterchen“), die sie in Hamburger Studios einspielte. Jetzt nimmt
Caroline Kurs auf Hamburg, um hier alle von ihren Qualitäten als Sängerin und Schauspielerin zu überzeugen.
In den Hamburger Kammerspielen laufen die Proben für Franz Wittenbrinks turbulenten Liederabend „Familienbande“, in dem Opas 80. Geburtstag als fröhliche Feier beginnt, in Zank und Streit ausartet und im dramatischen Chaos endet. Caroline Kiesewetter sorgt in einer Doppelrolle für zweifachen Spaß: Mal ist sie die Oma, mal die Enkelin. Premiere des amüsanten Kuddelmuddels ist am 28. Juli. Caroline Kiesewetters CD
„Ich packe meinen Koffer“