Cap San Diego, Peking und Rickmer Rickmers: Hamburgs maritime Helden

Auf der Cap San Diego kann man auch übernachten. © Caroline Bleicken

Es soll ja Städte geben, die haben nur ein Wahrzeichen. Da ist Hamburg ganz anders. Wir in der Hansestadt haben nämlich viele davon. Die Elphi, der Michel, der Hafen – und vor allem drei Schiffe, die hier dauerhaft vor Anker liegen: die Cap San Diego, die Peking und die Rickmer Rickmers. Jedes ein echtes Traumschiff für alle Marinefans, aber auch für Menschen, die eine Portion Fernweh schnuppern wollen.

Cap San Diego

Der Beiname „Der weiße Schwan des Südatlantiks“ verrät schon, wo das heutige Museumsschiff früher eingesetzt wurde: in Südamerika. 1961 lief der Stückgutfrachter in der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwerder vom Stapel, gebaut im Auftrag der Reederei Hamburg Süd. Das Besondere an der CSD: Ihre Schornsteine hatte der Schiffs-Architekt Cäsar Pinnau seinerzeit in den Masten versteckt. Das verlieh dem Frachter einen eleganten Look, der eher an eine Jacht denken ließ. Von Hamburg aus brachte die Cap San Diego Autos und Maschinen nach Südamerika. Auf der Rückreise waren es Waren wie Kaffee, Öle, Rindfleisch und Textilien. Aber auch Passagiere nahm der Frachter mit – immerhin waren Interkontinentalflüge in den 1960er Jahren noch eine Seltenheit. Die CSD hatte insgesamt Platz für zwölf Passagiere, die die Überfahrt nach Südamerika mit allem Luxus genießen konnten. In den 1980er Jahren allerdings verloren Stückgutfrachter ihre Bedeutung – die Containerschifffahrt war im Kommen. Die Cap San Diego wurde deshalb auch nach Spanien verkauft. Dort trug sie unter anderem den Namen „Sangria“. 1986 dann sollte der Frachter verschrottet werden, doch die Stadt Hamburg kaufte ihn auf und ließ das Traumschiff zum Museum umbauen.

Die Rickmer Rickmers

Die Rickmer Rickmers mit ihren charakteristischen Farben Grün, Weiß und Rot lief 1896 in Bremerhaven vom Stapel. Konzipiert war sie als Frachtsegler und so führte die erste Fahrt das Traumschiff auch nach Hongkong, wo sie Rattan und Reis an Bord nahm. Im August 1904 geriet die Rickmer Rickmers vor dem Cap der guten Hoffnung in einen Taifun. Nur mit Mühe und Not gelangten Kapitän, Besatzung und Schiff nach Kapstadt. Einige Jahre später wurde der Segler dann ausgemustert, weil die Reederei komplett auf Dampfschiffe umstellte. Eine Zeitlang war sie für eine andere Reederei im Salpetertransport von Chile eingesetzt, im Ersten Weltkrieg aber auf den Azoren von den Portugiesen beschlagnahmt. Diese nutzten das Schiff zunächst ebenfalls als Frachtsegler, danach als Schulschiff – und irgendwann verfiel auch dieser stolze Segler. In den 1980er Jahren aber wurde die Rickmer Rickmers nach Hamburg zurückgebracht und hier aufwendig restauriert.

Weitgereist: Die Peking gehört heute zu Hamburg.

Die Peking

Mit 115 Metern Länge war die Peking damals eines der größten Segelschiffe der Welt, als sie am 25. Februar 1911 bei Blohm & Voss erstmals zu Wasser gelassen wurde. Ein Jahr später wurde die stählerne Bark auf der Route nach Chile eingesetzt, um Salpeter zu transportieren. Insgesamt 34-mal umrundete das Schiff das legendäre Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas. 1929 dann wurde die Peking nach England verkauft und 1974 gelangte sie nach New York. Dort sollte der Segler eigentlich das Schmuckstück des „South Street Seaport Museums“ werden, doch dem Museum ging das Geld aus, das einst so stolze Schiff rottete vor sich hin. Schließlich aber gelang es engagierten Hamburgern von dem Verein „Freunde der Peking“, das Schiff doch noch zurück nach Deutschland zu holen und nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten kam es 2020 endlich wieder zurück nach Hamburg.

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